Für Studenten, die ein Kind erwarten sind Antworten zu Umstellungen und Anpassungen des Studiums nicht die einzigen wichtigen Informationen. Fragen, die mindestens ebenso wichtig sind, drehen sich um die Schwangerschaft und um das Kind. Das erste Kind ist immer etwas ganz Besonderes, egal in welchem Alter und in welcher Lebenssituation. Man muss viel Neues lernen und man ist unsicher – Macht man alles richtig? Hat man an alles gedacht? Hier ein paar wichtige Tipps und Antworten auf Fragen, die man sich als Eltern stellt.

Im Voraus seine Erwartungen klären

Die Wochen nach der Geburt des Kindes können sehr anstrengend sein, man ist von der Geburt noch geschwächt und ständig mit Windeln wechseln, Stillen, Trösten oder anderem Beschäftigt. Man sollte daher schon im Voraus mit dem Partner geklärt haben, wer für welche Aufgaben zuständig ist und wie man sich die Zeit vorstellt. Dies sollte nicht nur die Zeit kurz nach der Schwangerschaft abdecken, sondern auch weiter in die Zukunft reichen. Bleibt am Anfang einer Vollzeit zuhause und nach einem Jahr wird gewechselt oder teilt man sich von Anfang an alle Aufgaben? So etwas sollte geklärt sein, damit alles funktioniert, wenn das Baby dann da ist.

Theorie und Praxis im Gleichgewicht halten

Das erste Kind löst viele Sorgen aus, man weiß nicht so genau, wie man mit einem Baby umzugehen hat und worauf man achten muss. Viele junge Eltern wälzen daher Erziehungsratgeber und andere Bücher über alles, was mit Babys zu tun hat. Manchmal kann zu viel Theorie jedoch mehr Verwirrung als Klarheit schaffen. Manche Ratgeber widersprechen sich oder man versucht so krampfhaft, sich an alle guten Tipps und Empfehlungen zu halten, dass man doch etwas falsch macht, weil man nicht auf seine natürlichen Instinkte vertraut. Es ist daher besser, die Bücher einmal beiseite zu legen und vielleicht im Freundeskreis oder in der Familie einer anderen Mutter einen Tag über die Schulter schauen und Fragen zu stellen. Perfekt ist es, wenn man schon ein paar Mal Babysitten kann und sich so langsam an die Vollzeitmama oder den Vollzeitpapa herantastet. Oft gibt es auch Geburtsvorbereitungskurse oder Workshops rund um die Kindererziehung, die von Volkshochschulen oder ähnlichem angeboten werden. Dort kann man ebenfalls Fragen stellen und kommt gleichzeitig auch mit anderen werdenden Müttern in Kontakt.

Keine unerfüllbaren Anforderungen stellen

Perfektionismus sollte bei der Kindererziehung lieber Mal beiseitegelassen werden. Niemand ist perfekt und gerade beim ersten Kind sind Unsicherheiten normal. Davon sollte man sich jedoch nicht beunruhigen lassen. Immer ruhig und optimistisch bleiben und sich auch ein wenig auf seinen gesunden Menschenverstand und seine Instinkte verlassen. Wer sich nicht unter Druck setzt geht meist besser mit dem Kind um, als derjenige, der sich stresst und zu viel von sich selbst verlangt. Die ganze Situation ist neu und es braucht eine Weile, bis man in die neue Rolle hineinwächst.

Die ersten Tage und Wochen

In dieser Zeit ist es oft am Schwierigsten, man ist unsicher, alles ist neu und man weiß nicht so recht, wie mit der Situation umgehen. Doch gerade in dieser Zeit ist man selten allein. Die eigene Familie steht einem bei und auch eine Hebamme schaut noch regelmäßig zur Nachsorge dabei und schaut, ob alles klappt und in Ordnung ist. Hier kann man auch gleich noch alle neu auftauchenden Fragen stellen.

Kind und Mutter brauchen gerade in den ersten Tagen und Wochen viel Ruhe. Klar möchten Freunde und Familie alle gerne das Kind sehen, doch man sollte sich genügend freie Zeit einplanen und nicht zu viel Besuch auf einmal und auch nicht zu oft empfangen. Das stresst nämlich auch das Baby und häufiges Schreien kann das Resultat sein.

Liegeplatz, Klamotten und Co

Man sollte darauf achten, gerade in den ersten Wochen, das Baby immer am Ort des Geschehens zu haben. Neugeborene werden bei kompletter Stille schnell unruhig und fühlen sich besser, wenn Mama und Papa stets in der Nähe sind. Ist das Kind unruhig, sollte man es tragen und bei sich haben. Wenn es schläft oder entspannt ist, können Bettchen oder Decke als Platz dienen. Für die Nacht oder allgemein zum Schlafen mögen es Neugeborene, einige Begrenzungen (kleine Kissen oder gerollte Handtücher) um sich zu haben, denn so sind sie es aus dem Mutterleib gewöhnt. Babys brauchen jedoch kein Kopfkissen.

Oft ist es auch nicht einfach zu entscheiden, was man dem Baby anziehen soll. Es kann ja schlecht sagen „Mir ist warm oder kalt“. Daher ist ein Zwiebelschalenprinzip mit mehreren eher dünneren Sachen übereinander gut geeignet, so kann man beliebig etwas an- oder ausziehen. Im Sommer unbedingt darauf achten, dass das Baby nicht der Sonne ausgesetzt ist und im Winter mit Decken für zusätzliche Wärme sorgen. Schweiß und Schlappheit deuten darauf hin, dass es dem Baby zu warm ist; ist der Nacken kalt, friert das Baby.

Gewickelt wird etwa alle drei Stunden, nachts spätestens alle sechs Stunden. Die richtige Pflege mit lauwarmem Wasser und Puder und Shampoo ohne Parfüm- oder Duftstoffe ist wichtig. Am besten wickelt man, nachdem man gestillt hat, denn dann ist das Baby ruhig und lässt sich leichter durch die eher unangenehme Prozedur führen.

Stillen bedeutet mehr als nur den Hunger zu sättigen. Gerade in den ersten Monaten ist das Bedürfnis nach Geborgenheit und Körperwärme noch sehr hoch und man sollte sich daher Zeit nehmen und dem Kind die Brust nicht vorenthalten, wenn es sie wünscht. Durch das Stillen entwickelt das Kind Vertrauen und gestörtes Stillverhalten kann sich langfristig auf das Verhalten des Kindes auswirken. Daher ist meist kein bestimmter Zeitabstand zwischen den Mahlzeiten vorgeschrieben. Das Baby wird dann gestillt, wenn es möchte; meist pendelt sich doch bald ein individueller Rhythmus ein. Am Tag wird jedoch ca. acht bis zwölf Mal gestillt.

Wie lange und in welchen Phasen Babys schlafen ist ganz unterschiedlich, oft ist es jedoch der Fall, dass nur kurze Schläfchen gemacht werden und das Baby die Eltern in der Nacht regelmäßig wachhält. Damit muss man in den ersten Wochen rechnen, doch man kann einen gewissen Rhythmus erzielen und selbst auch tagsüber öfter mal ein Schläfchen halten, wenn Baby dann auch gerade einmal schläft. Wichtig ist, das Baby nicht alleine zu lassen, wenn es nachts schreit.

Auch an die Absicherung denken!

Werdende Eltern sollten sich um ausreichenden Versicherungsschutz für ihre junge Familie kümmern. Dabei geht es vor allem darum, existentielle Risiken abzusichern und gleichzeitig unnötige finanzielle Belastungen zu vermeiden. Die Krankenversicherung und die Kfz-Haftpflichtversicherung sind ein gesetzliches Muss. Darüber hinaus ist aber weiterer Versicherungsschutz zu empfehlen, hier ein Überblick:

– private Haftpflichtversicherung: eine solche Versicherung sollte jeder haben, denn für Schäden aus der gesetzlichen Haftpflicht muss man grundsätzlich unbegrenzt geradestehen. Die Schadensersatzpflicht kann im Ernstfall hohe Summen umfassen, mit entsprechendem Versicherungsschutz lässt sie sich abdecken;

– private Risikolebensversicherung: Sie dient der Existenzsicherung, falls einem Elternteil oder beiden Eltern etwas zustößt oder krankheitsbedingt der Tod eintritt. Die Versicherung zahlt dann die vereinbarte Summe an jeweils Hinterbliebene. Ein solcher Versicherungsschutz ist schon für wenige Euro im Monat erhältlich und mit wesentlich niedrigeren Beiträgen verbunden als eine Kapitallebensversicherung. Eine Risikolebensversicherung beim Allianz kostet zum Beispiel (ohne Beitragsdynamik) bei 100.000 Euro Versicherungssumme weniger als 5 Euro monatlich. Dabei wird ein Eintrittsalter von 25 Jahren, ein günstiges Gesundheits-Risiko und eine zwanzigjährige Laufzeit unterstellt. Auch bei knappen Kassen im Studium lässt sich ein solcher Versicherungsschutz finanzieren;

– Unfallversicherung: bei Unfällen im Rahmen des Studiums greift zwar die gesetzliche Unfallversicherung. Das gilt aber nicht bei Unfällen, die sich in der Freizeit ereignen. Hier kann eine Absicherung durch eine private Unfallversicherung sinnvoll sein, die bei unfallbedingter Invalidität leistet;

– Hausratversicherung: sie kommt dann in Betracht, wenn schon wertiger Hausrat vorhanden ist, der gegen Diebstahl und andere Schäden zu versichern ist.
Weiterführende Informationen:

Viele weitere Informationen kann man bei Elternkursen oder im Gespräch mit anderen Eltern bekommen und meist findet sich sehr schnell die neue kleine Familienharmonie ein.